24 März 2015

Nicotera - Frühling vor Sizilien

Fünf Tage Rentnerruhe in Corigliano. Wäsche waschen, Einkaufen, Stadt- und Landbesichtigungen, Gespräche am Feuer, Kochen, Fernsehen, Internet, Lesen. Dann das tägliche Stelldichein per Skype morgens und abends mit meiner Liebsten. Jetzt bei Nicotera, Camping Mimosa: Nach Sizilien noch 50 Kilometer. Jeder vertrödelte Tag wie im Traum bringt mich dem Frühling näher.

Corigliano liegt 1400 Kilometer südlich von München.

In meiner Zwei-mal-sechs-Quadratmeter Rollhütte ist alles, was mir lieb und teuer. Die Kälte unter den Pinien am Meer sinkt nachts auf vier Grad. Dagegen mault der Heizlüfter unentwegt an, um die Innentemperatur um zehn Grad zu steigern. Doch vierzehn Grad reicht nicht, um am Schreibtisch seinen Gedanken nachzuhängen. Die Diesel-Standheizung brummt eine halbe Stunde bei Sonnenaufgang gegen die Kälte mit ihrer fünf Kilowatt an. Mit drei Hosen, drei Pullovern lässt es sich dann ab acht Uhr früh ganz kommod leben. Die Vögel ringsum bringen ihre morgendliche Symphonie auf den Höhepunkt. Was die gefiederte Bande immer zu schwatzen, zu jubilieren, zu schwadronieren hat! Vermutlich ist es wie bei den Menschen: Wer am längsten und lautesten quakt, der steigert seine Chancen bei der Begattung. Lustgreise wie Bunga-Bunga-Berlusconi oder Strauss-Khan, dessen Zimmermädchen mit einem Maul voll Sperma aus seiner Hotelsuite stolpert und sich für ihre Liebesdienste mit Millionen entschädigen lässt - alles Fälle für Aufsichtsorgane wie den Bundesrechnungshof, die Vergeudung von Steuergeldern zu geißeln. Mehr als wohlfeile Ermahnung haben die Verschwender nicht zu befürchten. Andere Länder, andere Sitten: Der Henker in Riad prügelt den Blogger zu Tode. In Deutschland bleibt Wortgeschwafel impotent. Bestenfalls beschweren sich Blogger, Kabarettisten oder Stammtischbrüder gegen Gier-, Geiz-, Gewalt-, Genuss-Gesellschaftler verrottender Plastikwerte. Das ist allenfalls unterhaltsam.


R.I.P., REST-IN-PEACE, Ruhe-in-Frieden: Autos auf dem Autofriedhof, Schiffe auf dem Schiffsfriedhof. Knochen von Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlinge bleichen in der Sahara oder deren Körper füttern Fische im Mittelmeer. Gedanken kreisen im Kopfkino, welche sich kaum in die Öffentlichkeit von Buchstaben und Sätze wagen. Gern fantasieren Gutgläubige in esoterischen Lichtzirkeln, in Ruhe zu sitzen, sei "Meditation". Bei mir nicht. Gerade dann kreiseln Gedanken im Kopfkino mit größter Giftigkeit. Ein Beispiel: Wer würde zu behaupten wagen, dass die Wurzel des Flüchtlingselends in der hohen Geburtenrate liegt? Ruhige Recherche beschäftigt mich mit dieser Frage:


Zu dem Forum bei SPON schreibt ein Leser:
Thomas Malthus …
… hat das Verhältnis zwischen Bevölkerungs- und Subsistenzwachstum schon vor 200 Jahren beschrieben. Auf dem afrikanischen Kontinent gibt es kaum ein Land, dessen Bevölkerung sich nicht alle 30 Jahre verdoppelt – wie eben im 19. Jahrhundert in Europa. Wenn jeder Analphabet acht Kinder in die Welt setzen kann, ohne für deren Bedürfnisse sorgen zu können, dann gibt es eben Hunger, testosteroninduzierte Agression und in der Folge einen höllischen Migrationsdruck. Die postkolonialen Verhältnisse in besagten Ländern tun ihr übriges. Daraus eine generelle Verantwortung der Europäer abzuleiten – weil die europäische Wirtschaft dreckige Geschäfte mit den jeweiligen korrupten Eliten macht – halte ich mindestens für sehr abenteuerlich. Die Leute hier wollen verständlicherweise keine Armutsflüchtlinge aus Afrika – wie auf dem Foto mit dem überfüllten Boot zu sehen. Es gibt auch kein Gesetz in D (und auch in keinem anderen Land der EU), das afrikanischem Bevölkerungsüberschuss Wohlstand in der EU zusichert. Wann erscheint endlich ein Artikel über Fertilitätsraten und verantwortungslose Kinderproduktion? Sowas ist wahrscheinlich ein Tabu!?
Recht hat der Mann! Es ist ein Tabu, hohe Fertilitätsraten anzugreifen. Ganz das Gegenteil! Religiotische Machtverwalter und Machterhalter wie Erdogan fordern mindestens drei Kinder von jeder gebärfähigen Türkin. Die geistlichen Eliten im Iran drängen Frauen aus dem Erwerbsleben, damit Frauen mehr und vorrangig Nachwuchs aufziehen. In nicht wenigen Ländern ist Abtreibung ein Verbrechen wie die biologisch unfruchtbare Verbindung von Schwulen. Ein kriegs- und kampfgeiler Menschenmob betrachtet das Weib als Lustkörper zur Befriedigung, Befruchtung und zum Austragen und zur Aufzucht von "Stammhaltern". Die Folgen hoher Fertilitätsraten bringen uns zu Thomas Malthus und seinen Thesen. Wiki schreibt dazu:
In einer Kritik an der optimistischen Auffassung von William Godwin über die Vervollkommnungsfähigkeit der menschlichen Gesellschaft und deren prinzipielle Problemlösungskapazitäten hat Malthus in seinem Essay on the Principle of Population (1798) die Überbevölkerung als Problem einer sich entwickelnden Ökonomie und Gesellschaft herausgestellt. Malthus stellt es als augenscheinliche schicksalhafte Notwendigkeit dar, dass das menschliche Geschlecht blind dem Gesetze der unbegrenzten Vermehrung gehorche, während sich die Unterhaltsmittel, die es leben lassen, mit ihm nicht in denselben Proportionen vermehrten. Diese Tatsache erscheint ihm so erwiesen, dass er sich nicht scheut, sie als ein mathematisches Axiom zu formulieren, und er behauptet, dass die Menschen in geometrischer Progression und die Lebensmittel in arithmetischer Progression zunehmen. Im Zahlenbeispiel: Wenn ein Paar vier Kinder hat und diese wieder vier Kinder pro Paar, so wächst die Bevölkerung entsprechend; eine Steigerung der Lebensmittelproduktion folgt aber nicht in demselben Verhältnis. Durch verbesserte Bewässerung steigt die Produktivität etwa um 20 %. Dieser Zuwachs erzeugt dann aber keinen weiteren Zuwachs mehr. Es wird nach Malthus sonach ein Zeitpunkt eintreten, wo die Vorräte nicht mehr für die Erdbevölkerung ausreichen würden, wenn nicht jene Korrektive immer wieder dazwischen träten wie Krankheiten, Elend und Tod, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Malthus sprach damit sein wissenschaftliches wie moralisches Urteil über die Unglücklichen in einer Textpassage aus, die er in späteren Ausgaben zwar wieder getilgt hat, die aber als kennzeichnend gehalten wurde für den Geist seiner Lehre.
Nach der Theorie von Thomas Malthus wieder zur Praxis religiotischer Politik, die ihre Macht nach Köpfen zählt. Die Befruchtung steht nur dem Besitzer des Weibes zu. Andere Männchen, die gleich hechelnden Hunden einem läufigen Weibchen nachlaufen, sind vor der Sperma saugenden Loch-Verlockung weiblicher Macht durch schwarze Hüllen zu schützen.


Wem das nicht gefällt, setzt sich bei Gruppen wie Facebook für ein Burka-Verbot ein. Als ob der Ganzkörperschleier ein Problem von CDUSPDGrünLinksLiberalen Politspießern wäre! Als ob es ein Problem CDUSPDGrünLinksLiberal Politspießer wäre, wenn der anatolische Biedermann sein aufbegehrendes Weib grün und blau schlägt und die Mißhandelte voll verschleiert zum Einkaufen schickt! Getreu dem Sprichwort, ein Weib glücklich zu machen: "Knüppel im Rücken und Kind im Bauch."


  Was Thomas Malthus vor bald 250 Jahren schrieb, ist Gift für die Gutmenschelnde Gemeinde in ihren Spießergärten. Was Wiki von Thomas Malthus berichtet, gibt zu denken:
„Ein Mensch, sagte er, der in einer schon occupirten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem großen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedecke für ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie säumt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausführung zu bringen.“
Mittlerweile hat mein letzter Blog-Bericht mehr als 1200 Menschen unterhalten. Der Zuspruch freut mich, ändert aber nichts daran, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und selbst das zu schreiben, was politisch nicht korrekt ist.


Meine Frau daheim gibt mir per Skype morgens und abends Halt und Hilfe. Der Kontakt mildert nicht meine sich radikalisierenden Gedanken, die politisch nicht korrekt und nicht üblich sind. Aber wenn unkorrekte Gedanken kommen, welche Schere im Kopf soll sie abschneiden?


Ebenso bearbeitet Michael Mannheimer giftige Gedanken. Die gutmenschelnden, gelangweilten Vorgarten-Grün-Link-Rechten-Spießer wie auch Hartz-IV-Vollversorgte verachten Michael Mannheimer als Hass-Blogger. "Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" des Internets. Lies keine Autoren wie Mannheimer, Elsässer, Ulfkotte, Pirincci, Abdel-Samad, Cahit Kaya, Ken Jebsen. Halte dich fern vom Propagandakanal "Russia Today". Dieser Schmutz- und Schund-Sender volksverderbender Feindpropaganda entblödet sich nicht einmal, am Sonntag eine Sendung mit dem Papst aufzumachen!


Doch bevor die Russen mit dem Papst Propaganda machen, erholen sich meine Gedanken besser bei meiner Frau daheim! Als Blogger in Europa läuft man zwar Gefahr, von Gutmenschelnder Aufsicht gesperrt zu werden - getreu dem Hit der Aufklärung "die Gedanken sind frei", die Schrift aber nicht, aber noch darf der Blogger hierzulande seine Gedanken ohne Furcht vor Peitschenhieben veröffentlichen. Schließlich ist der Leser selber schuld, wenn er seine Zeit mit Hass-Bloggern, Verschwörungstheoretikern, Volksverführern, Wehrkraftzersetzern oder sonstig sozial suspektem Gesindel vergeudet.


Und ewig lockt das Weib.


Gerade als einsamer Pilger verleiht das Ewig Weibliche dem Gedankenkarussel stets neuen Schwung. So rechnet auch diese geschmackvolle Verkaufsausstellung mit der animalischen Anziehungskraft des Weibes: Maria empfängt mit offenen Armen den sie befruchtenden Heiligen Geist. Die Schöne, deren Hüftschwung bei verführerisch gewinkeltem Spiel- und straffem Standbein ihr um die Lenden gewickeltes Tuch gerade noch hält, derweil sie mit lächelnder Erwartung den Wasserkrug ins Leere schüttet. Drei Grazien halten sich halbnackt umschlungen, wohl in Erwartung des liebeslüsternen Scheichs, sie auf die Matte zu winken, während das blasse Schneewitchen trotz ihrer sieben Zwerge auf den erlösenden Prinzen wartet. Nun sollten Menschen zwar im ewigen Kampf der Geschlechter lernen, dass aber auch alles zu Befruchtung und Niederkunft führt, aber Liebe lässt sich schwer lernen. Es gibt nicht Gutes, es sei denn man tut es. Meine Dankbarkeit an alle Frauen in meinem Leben ist grenzenlos. Wer wäre hier - ohne Frau? Es braucht einen Bauch, in dem wir wachsen und gedeihen können. Doch selbst mit einer gelungen Geburt bleibt ein Säugling ein verlorenes Geschöpf. Jahre, wenn nicht Jahrzehnte liebender Frauensorge bringt erst Wesen hervor, welche, wenn auch mit Bart, Brille, Buckel und Boshaftigkeit, sich Mensch und Mann nennen dürften!


Die Aufreger der Saison mögen Millionen, zumindest Tausende einspielen. Wozu die Aufregung? Was mir von den SchriftstellerInnen bekannt ist, erfüllt die Gespielin von "Shades of Grey": Das Gesetz ihrer Art und unserer Arterhaltung. Mit welchen Waffen eine Frau den Mann dazu bringt, sie zu befruchten, ist unwichtig. Wichtig ist, was unten rauskommt: Ihr Kind! Und das ganze Gegacker um Gender-Gaga gibt Seminaristinnen der Geschwätz-Wissenschaften ein weites Feld, sich mit Schaum vor'm Maul auszuschleimen, wenn sie sonst schon eingetrocknet sind für den Macho-Macker schwitzend stöhnender Geschlechtsspiele. Ein altes Schwein wie Bukowski mag mosern.


Akif Pirincci, böser Bruder Bukowskys im Geiste, pöbelt mehrmals in der Woche seine spermätzenden Sätze bei Facebook. Und wieder bekommt Akif bei Facebook einen Abgang, seinen Abgesang zu dem wirklich wichtig werthaltigen Thema universitärer Freiheit und Forschung.


Was schlabbert der Schwanz-Schreiber Pirincci dazu mit pöbelnder Provokation über unseren universitären Unterhaltungs- und Steuervernichtungsbetrieb?
Die Professur ist thematisch dem interdisziplinären Forschungsschwerpunkt "Social hastmichgeLinkt (Solingen) – Always Ultra?" zugeordnet, der an der Universität Kassel im Rahmen der hessischen Landes-Offensive "Steuergelder mit der Kacke der Exzellenz Klorunterspülen" und zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer (LOEWE und TIGER) eingerichtet ist.
Der Forschungsschwerpunkt der Professur soll im Bereich der Bewertung und Erforschung von Mensch-Maschine-Möse-Möpse-Systemen unter Genderaspekten unter der Gürtellinie liegen.


In der Lehre soll im Fach Informatik das Gebiet "Gender-Diversity in Informatiksystemen" an der Schnittstelle zwischen der Informatik und den Sozialwissenschaften vertreten werden, also der Frage nachgegangen werden, ob so ein Computer schwul ist und gut blasen kann. Auch der entsprechende Kandidat sollte das gut beherrschen. Eine Beteiligung am Studienprogramm der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechter- und Afterschließmuskulaturforschung ist vorgesehen. Wenn Sie von Zuhaus aus eine Muschi mitbringen, freuen sich alle anderen nicht weiblichen Professoren.
Pirincci ist schwer verdaulich. Im sonnigen Süditalien hat mich eine bayrisch-deutsche Mahlzeit für Pöbel-Pirincci gestärkt: Sauerkraut mit vegetarischer Wurst und einem echten Bier, also Bier aus Bayern. Wer Pöbel-Pirincci liest, braucht einen starken Magen.


Weiteres von Pirincci bleibe uns erspart. Allerdings eins ist sicher: Wohin man sich auch wendet, der Irrsinn, als Zeitgeist maskiert, begleitet uns.


Besser den Bock besteigen, zum Einkaufen fahren, den Wahnsinn der Welt vergessen und sich lieber leibliche Genüsse und Gaumenfreuden im Kauftempel suchen und verschaffen!


Kauftempel wie den Parkplatz davor schützt und segnet der Heilige. Für den Pilger ist gut gesorgt, wenn er sich von der geschwätzigen Sülze im Internet befreit und im Kaufhaus Erfüllung und Beglückung sucht und findet.


Der Heilige gehört zum Kaufhaustempelparkplatz in Corigliano Calabro wie der Islam zu Deutschland.



Es gibt gegenteilige Meinungen. Doch Marco Polo und Voltaire wussten nichts von gewinnbringender Politik "made in Germany". Für Rohstoffe liefert unsere Industrie Militär- und Konsumgütern.


Mit "Religion" haben diese Geschäfte nichts zu tun. Anders ausgedrückt: Religion ist das Geschäft.


Eine andere Frage: Gehört das Christentum zu islamischen Staaten? Anscheinend nicht. Der Zöllner fragt mich beim Grenzübertritt nach Marokko: "Haben Sie Bibeln dabei?"

Nächste Frage: Soll Religion in unserem halbwegs säkularen Staat von der Obrigkeit gefördert werden?


Marco Polo wie Voltaire haben nicht die verbreitete gutmenschelnde Sicht auf die "Religion des Friedens", wie ihre Anhänger sie missionarisch propagieren. Doch bei aller Kritik sei bedacht, was der alte Indianer über die beiden Wölfe erzählt.


Wo es dem Raubtier "Mensch" allerdings an allem mangelt, da folgert Gunnar Heinsohn lt. Wiki:
Nach Gunnar Heinsohn entstehen durch youth bulges die Voraussetzungen für Bürgerkrieg, Völkermord, Imperialismus und Terrorismus. Wenn große Teile der männlichen Jugend zwar ausreichend ernährt sind, aber keine Aussicht haben, eine angemessene Position in der Gesellschaft zu finden, stehe ihnen als einziger Weg die Gewalt offen: „Um Brot wird gebettelt. Getötet wird für Status und Macht.“
Was kümmert das den Rentner auf Reise? Der sorgt sich um Speis und Trank. Im Großkaufhaus Auchan tankt man Wein vom Faß.



Meine Schätze aus dem Kaufhaus sind per Fahrrad zum Auto gebracht. Hinter Meer, Strand, Zaun und Pinienwald steht im Windschatten mein rollendes Heim.


Wo findet man schon einen Platz, weit ab von der lärmenden Straße, im hohen Pinienwald am Meer, wo sich Rentner abends am Feuer treffen?


Als Trucker hat der Held der Landstraße zweimal die Woche im Kühltransporter die Strecke Köln-Kalabrien gefahren. Kühltransporter sind Lärmmaschine, deren Kühlaggregate auch nachts laufen. Wer neben so einer Höllenmaschine versucht hat zu schlafen, kann ein Lied davon singen. 


Sein Freund hat sich 30 Jahre lang als Betriebsschlosser soweit vervollkommnet, dass er einen alter VW-LT-35 als verrotteten Bauwagen mit zerrissenem Zahnriemen und runierten Motor in einjährer Hand- und Fleißarbeit zu einem Schmuckstück veredelt hat. Bei der Besichtigung ist mir staunend der Kiefer runterklappt.


Der 77jährige Senior wohnt schon seit vier Jahren auf dieser Ruheoase am Meer unter ausladenden Pinien. Sie großer Hund Othello folgt ihm aufs Wort. Vier Katzen, die er füttert, trotten ihm nach wie Hunde. Mit jedem Tag mehr in diesem Rentner-Idyll fällt mir der Abschied schwerer. Doch nach fünf Tagen wird es Zeit zur nächsten Etappe.


Camp Mimosa zwischen San Fernandino und Nicotera


 Die herrliche Wegstrecke war auf der Autobahn gut und schnell zu schafften.


 Der Trucker hat seine Frau als Köchin mitgenommen. Der Pappkarton schützt die Flamme des Gaskochers vor Wind.


Die Autobahn führt 600 Meter Höhe, dann wieder zurück wieder auf Normalnull. Hier steht die Straße auf Stelzen.


Zuerst teilen teilen drei Camper den Platz mit mir, anderntags gehört der Platz mir allein. Als Besonderheit gibt es für jeden Gast einen eigenen Sanitärraum mit passendem Schlüssel.


40 Meter hinter den Wind zersausten Bäumen liegt das Meer. 


Das Meer im Westen ist wärmer als das im Osten. Die beste Erfrischung nach der Autofahrt ist ein Bad im Meer. Mein erstes Bad im Meer.


Der Strand gehört mit allem Müll mir als einzigem Nutzer. Eine gute Freundin, die in München am Schreibtisch arbeitet, kommentiert die beiden Bilder - vermutlich ganz grün im Gesicht:
solche fotos sind genau das, was man brauchen kann, wenn man bei schietwetter im hochaus sitzt, in einem gewerbegebiet mit blick auf blöde bagger und den ganzen tag unnützes zeug über unnützen tand schreiben muss, bis einem das blut unter den fingernägeln hervorspritzt!

San Ferdinando: Jedes Nest braucht ein Kriegerdenkmal, ein, zwei Kirchen und mindestens zwei- bis drei-mal soviel Kneipen.

Von der Straße sieht man auf das Meer. Das Geld reicht nicht, um die Gemäuer abzureißen. Bewohnbar sind die Gebäude längst nicht mehr.
Nicotera


Roter Mohn, gelbe Blumen - in vielfältigen Farben drängen die Blumen ans Sonnenlicht.

Mein Radausflug nach Nicotera dauert länger als die gestrige Autofahrt von der Ost- zur Westküste.


Wind und gelegentlich Wolken vor der Sonne erleichtern mir den Anstieg zur Stadt Nicotera mit etwa 7000 Einwohnern.


Immer wieder begeistert mich der Blick über die grüne Landschaft und das weite Meer bis zu den Bergen im Hintergrund.


Der Ortsrand ist erreicht, gerade zufällig bevor die Müllabfuhr heute aufgeräumt hat.


Der Brunnen vorn links plätschert noch heute. In alten Zeiten, als Pferd, Esel, Menschen wie Güter die steile Straße ansteigen mussten, löschte man seinen Durst nicht aus Plastikflaschen.


In die Seitengassen kann kein Zweirad mehr hochfahren, weil am Ende der Weg nur über Treppen führt.


Hier passt die Laterne oben rechts noch zum Stil der Gasse und Häuser. Man beachte links, neben dem weiß-roten Vorhang, die Waschmaschine auf dem Balkon.


Das Ape-Dreirad kommt fast überall hoch und durch. Dies Modell lässt sich mit den Gittern an den Ladeklappen hoch beladen.


Wie in Marokko kaum ein Dorf ohne Moschee auskommt, so stehen in Nicotera gleich mehrere Kirchen.


Aus dem oberen Turmfenster ragt ein Kranarm heraus. Das alte Gemäuer des einst repräsentativen Gebäudes wird wohl renoviert.


Die Kirche im Hintergrund ist renoviert. Die Hütte im Vordergrund scheint verlassen und vernagelt.


Für den ruhenden Verkehr bieten die engen Gassen keinen Platz. Die mit elektrischen Rolltoren verschlossenen Garagen bieten die einzige Chance, mit einem kleinen Gefährt die Gebäude anzufahren und dort zu parken. Die Höhlungen in den Hauswänden dienten beim Bau dazu, Gerüste anzubringen.


Die alten Häuser in Nicotera stammen noch aus der Zeit, wo die Menschen selbst bei größter Hitze ohne Klimaanlagen lebten. Obgleich der milde Märztag nicht heiß ist, wehen angenehme laue Lüftchen vom Meer hinauf durch die engen Gassen.


Trotz des anstrengenden Aufstiegs reichen meine Kräfte noch, etwas vom geschichtlichen Hintergrund dieser romantischen Altstadt mitzunehmen.


Schade: Selbst dies prächtige Gebäude mit dem Balkongitter aus Schmiedeeisen scheint keinen Bewohner mehr zu beherbergen.


An dieser "chiesa Madonna della Scala" ist nun der höchste Punkt von Nicotera erreicht und für mich Brotzeit. Der herrliche Blick über das Land und das Meer, die blühende Blumenpracht ringsumher, schleichende Echsen und eine im Gras sich ringelnde Raupe entschädigen mich vielfach für die Strapazen.


Hinter dem Museum liegt der Hauptplatz, an dem Pizzeria, Eisladen und Kneipe den Menschen Stärkung und Gemeinschaft bieten.


Die "chiesa Madonna della Scala" scheint an dies alte Gemäuer angebaut zu sein. Doch die Mauern dürften noch einige Jahrhunderte Wind und Wetter weiterhin trotzen.


Dort unten, an der Biegung des Meeres, liegt im Grünen das Camp Mimosa. Bergab und mit Rückenwind ist der Platz schnell erreicht.


Durch diese hohle Gasse pfeift der vom Meer steigende Wind.


Obgleich mein Wohnmobil bei eingeklappten Spiegeln gerade mal zwei Meter breit ist, stellen sich mir die Nackenhaare bei der Vorstellung auf, in diese Gasse damit einzufahren und nicht mehr vor und zurück zu kommen. Neben der stilechten Laterne gefallen mir auch die Pflastersteine, die seit ihrer Verlegung dort unverrückbar liegen.


Das ist nun der zentrale Platz hinter dem Museum. Seine Bedeutung unterstreichen neben dem obligatorischen Helden aus Gußeisen auch zwei Laternenmaste, die jeweils drei Lampen tragen. Auch dieser Platz ist wieder mit großflächigen Platten gepflastert.


Die musealen Schätze bleiben mir für meinen nächsten Besuch erhalten. Schließlich hat Nicotera mir gleichsam wie ein Freiluftmuseum schon viel seiner Schönheit gezeigt.


Dass an der Hauswand der Hütte links im Vordergrund der Ventilorkasten eines Klimagerätes angebracht ist, stört schon fast die Idylle. Dafür kann man die Hütte gegenüber wohl noch recht preiswert kaufen. Doch der Weg ist von München aus doch recht beschwerlich.


Zum Glück lassen mich die Bremsen meines wohl bald 30 Jahre alten Drahtesels nicht im Stich. Denn bergab jetzt auch noch zu schieben, wäre mir wirklich schwer gefallen.


Überall, selbst bei Wohnmobilen, zeigen als Zeichen der Zivilisation stolz die Sat-Antennen gen Süden. Wo diese Schüsseln wie vielfach in Nicotera fehlen, scheinen die Menschen die Hütten aufgegeben zu haben. Ein kurzer Blick in die Nachrichten aus Deutschland passt zum Thema Sat-Antennen.

Mein Freund hat in seinem in zwei Wochen in Tafraoute, Marokko, renovierten "Blauen Wunder" nun den Winter seit Oktober hinter sich gebracht und weicht der Sahara-Hitze in Richtung Europa aus.


Das ist das "Blaue Wunder" von Klaus, mit dem drei Leute seit Oktober unterwegs sind. Auch mein lieber Bruder bringt seinen alten Hymer hoffentlich wieder heil heim.


Der alte Daimler-Diesel hat bald 300.000 Kilometer den Dreitonner durch die Welt geschoben und er schiebt weiter.

Der Fernbus von München schafft es in knapp 20 Stunden zur hier naheliegenden Stadt Lamezia. Doch morgen steht mein Gefährt wohl schon in Sizilien - Inch'Allah.





Keine Kommentare: